KULTURELLE BILDUNG: DIE KANTONE SIND GEFORDERT

Donnerstag 22.04.21
Von: Liliana Heldner Neil

Die klaren Forderungen der Taskforce Culture zum Einbezug der Kulturellen Bildung in die Unterstützungsmassnahmen für die Kultur fand wieder kein Gehör. Danse Suisse engagiert sich mit der Taskforce Culture weiter für eine faire Lösung. Um Daten zu erheben, lanciert der Berufsverband eine Umfrage für Tanzschulen und Tanzpädagog*innen.

Im Tanz trifft der Ausschluss der Kulturellen Bildung die Kulturschaffenden noch härter als in den anderen Sparten. Tanzschaffende wechseln oft erst nach dem Ende der Bühnenkarriere, während der Umschulung, in die Tanzpädagogik. Wer aber selbst nicht mehr künstlerisch tätig ist, sondern ausschliesslich unterrichtet, ist zum Beispiel auch vom Bezug der Corona-Nothilfe ausgeschlossen. Wer eine Tanzschule leitet, Workshops durchführt oder in Vermittlungsprojekten tätig ist, wie zum Beispiel Tanzcompagnien, die auch Bühnenprojekte für Schulen durchführen, wird weiterhin vom Auffangnetz der Unterstützungsmassnahmen nicht getragen.


Zwar weist der Bund ausdrücklich darauf hin, dass es den Kantonen freisteht, den Kreis der Bezugsberechtigten zu erweitern. An den Kosten würde sich der Bund zu 50% beteiligen. Umso weniger ist nachvollziehbar, warum viele Kantone bis heute all jenen, die sich um die vorprofessionelle Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses einsetzen – und damit auch für die kulturelle Vielfalt in unserem Land – diese Unterstützung verweigern. Nur einige wenige Kantone haben bis heute den Spielraum genutzt, wie zum Beispiel Neuenburg, Genf, Basel Stadt und Zug. Dieser Tage hat nun der Kanton Tessin beschlossen, dass private Kulturbildungsstätten ebenfalls Anrecht auf Ausfallentschädigungen haben, und damit auch die Tanzschulen. Es ist dringend nötig, dass weitere Kantone folgen, denn trotz erweiterter Öffnungen ab 19. April sind zahlreiche Betriebe und Arbeitsplätze in der Kulturellen Bildung akut gefährdet.


→ Hier geht es zur Umfrage für Leiter*innen von Tanzschulen und für angestellte Tanzpädagog*innen.