IM SPOTLIGHT

Montag 09.10.23
Von: Rina Kopalla

Die Swiss Breaking Federation (SBF), gegründet in einem kollaborativen Prozess im Jahr 2019, ist ein bedeutender Akteur in der Schweizer Breaking-Szene. Die Partnerschaft mit Danse Suisse zur Förderung der jungen Talente, insbesondere in Zusammenhang mit den Talentscouting Days, betont die künstlerische und kulturelle Dimension von Breaking.

Das Entstehen der → Swiss Breaking Federation (SBF) ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit verschiedenen Hauptakteuren der Breaking-Szene in der Schweiz und unterstreicht die kollektive Anstrengung, die Entwicklungen im Bereich des Breakings nachhaltig voranzutreiben und zu professionalisieren. Dieser kooperative Ansatz ermöglicht es dem Verband, auf Bestehendem aufzubauen und gleichzeitig die Vielfalt und Expertise der verschiedenen Szene-Mitglieder zu integrieren. So setzt sich die SBF für die Förderung von Sport, Bildung und den Erhalt der Breaking-Kultur ein, mit dem Ziel, dauerhafte Strukturen zu fördern und zu unterstützen, die sowohl nationale als auch internationale Entwicklungen im Breaking erlauben. Angesichts der Tatsache, dass Breaking, wie auch andere Streetdance Styles wie Hip-Hop oder House, in der Schweiz bisher nicht wirklich institutionell etabliert oder verankert sind, ist diese Arbeit immens wichtig.

Mit der im April 2022 von SBF gestarteten Swiss Breaking League (SBL) erhalten Breaker:innen die Möglichkeit, im Einklang mit den Richtlinien von Swiss Olympic, sich jährlich durch ein Punktesystem in einer Rangliste zu positionieren. In diesem Zusammenhang sind die bestehenden Sportstrukturen entscheidend, da diese eine regelmässige Herausforderung für aufstrebende Tanztalente vorsehen und somit zur Förderung beitragen. Das Bestehen der SBL ist eng mit den etablierten Veranstaltungen verknüpft, da sie auf den von der Breaking Szene und Community organisierten Events aufbaut. Eine gute Platzierung in der SBL ist darüber hinaus eine Voraussetzung dafür, um in den Nationalkader aufgenommen zu werden, der zurzeit aus elf Mitgliedern besteht.


Die Kooperation zwischen der SBF und den Talentscouting Days (TSD) erweist sich hierbei auch als besonders bedeutsam und vielversprechend. Diese Partnerschaft betont die künstlerische und kulturelle Komponente von Breaking. Die TSD bieten tanzinteressierten Schüler:innen nebst einer medizinischen Untersuchung eine talentbasierte Abklärung und persönliche Beratung. Seit 2011 dienen die TSD gleichzeitig auch als Leistungsüberprüfung und Aufnahmeprüfung zur tänzerischen Abklärung für K&S-Programme, die nahtlos in das Schweizer Schulsystem integriert sind. Im Tanz kommt der Frühförderung talentierter Kinder und Jugendlicher besondere Bedeutung zu, was solche speziellen Programme erleichtern. Denn durch diese Schulprogramme, die entsprechend angepasst sind, erhalten tanzinteressierte Schüler:innen die Möglichkeit parallel intensiv zu trainieren.

In einem wegweisenden Pilotprojekt im März 2023 boten die TSD erstmals ein Breaking Training in Zusammenarbeit mit der SBF an. Die Expert:innen und die Trainingsleitung wurden von der SBF organisiert, und die Bewertungskriterien wurden in Absprache mit Breaking-Expert:innen angepasst. Um die integrative Verbindung von Breaking mit Kunst zu betonen, planen wir diese Zusammenarbeit 2024 weiterzuführen, insbesondere da Breaking nun eine olympische Disziplin ist. Diese Kooperation zielt darauf ab, Jugendlichen, die sich auch auf Breaking spezialisieren, innerhalb des Schweizer Schulsystem eine geeignete Umgebung für intensives Tanztraining zu bieten. Die TSD, die vom Berufsverband für Tanz durchgeführt und organisiert werden, spielen hierbei eine Schlüsselrolle, um solche soliden Strukturen zu schaffen und die Entwicklung dieser Tanzstile in der Schweiz weiter zu unterstützen.